Neue Zeiten, neue Herausforderungen
Anpassungsmaßnahmen sind häufig von den Gegebenheiten vor Ort abhängig. So bilden Städte wegen ihrer dichten Bebauung Wärmeinseln. Die Erosion und Wasserdurchlässigkeit von Böden wird durch deren Bedeckung und Struktur beeinflusst und Hochwasserschäden in Flussgebieten stehen im engen Zusammenhang mit dem Raum, der Flüssen gegeben wird. Für ländliche Regionen kommt vermehrt eine rückläufige, alternde Bevölkerung hinzu, was sich u.a. in geringen Kommunalfinanzen oder dem Nachwuchsmangel bei THW, Feuerwehr, Vereinen usw. zeigt.
Mit der Kurstadtregion Elbe-Elster blickte das Projekt auf einen Untersuchungsraum mit eben diesen Anpassungsherausforderungen. Elbe und Schwarze Elster durchziehen die Region, Anwohner und Verantwortliche haben im zurückliegenden Jahrzehnt Hitzeperioden und Hochwasserlagen erlebt. Die Bevölkerung in der nicht einwohnerstarken Region ist rückläufig.
Anpassungsaktivitäten aus eigenem Interesse
ZiBiKli hatte zum Ziel, die regionale Anpassung an den Klimawandel in dünn besiedelten, flussnahen Gebieten aktiv anzugehen. Unter Mitwirkung von Stakeholdern wurden zielgruppenspezifische Bildungsmodule erstens für regionale Entscheidungsträger aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft und zweitens für Betroffene und ehrenamtlich Aktive entwickelt. Nach Bedarf zusammengestellt, können sich regionale Akteure mit Hilfe der darin enthaltenen Arbeitsanleitungen, Best-practice-Beispiele, Konzept- und Maßnahmenvorschläge das notwendige Anpassungswissen erarbeiten und es in der Region vermitteln. Die Zielgruppen sollen befähigt werden, besser mit einem sich ändernden Wasserangebot, d.h. mit Hochwasser, Trockenheit und Extremwetterlagen wie Hagel, Starkregen oder Stürmen, umzugehen. Zwei Grundmodule mit allgemeinen Informationen zum Klimawandel und Klimaschutz ergänzen die Materialen. Ein Erlebnismodul zeigt zudem auf, wie Klimawandel und Anpassung vor Ort z.B. über Spaziergänge erfahrbar werden, um so das regionale Bewusstsein zu schärfen und das Interesse an Anpassungsaktivitäten zu steigern.
Die Übertragbarkeit der Bildungsmaterialien wurde durch Expertenbefragungen und Workshops mit potenziellen Anwendern gewährleistet. Mit dem Bildungs- und Transformationszentrum LOUISE konnte das Projekt zudem auf das Wissen eines regional etablierten Vermittlungsortes für die Themen Energie und Klima zurückgreifen.