Längere Wege, größeres Risiko?
Bevor Gemüse und Obst im Einkaufskorb des Verbrauchers landen, durchlaufen sie heutzutage immer mehr Stationen, an denen sie produziert, bearbeitet, verpackt, transportiert und gelagert werden. Dies gilt besonders für die sogenannten „Fresh-Cut“ Lebensmittel, die fertig gewaschen, geschnitten und abgepackt zum sofortigen Verzehr angeboten werden. Doch je länger die Warenkette wird, desto mehr Risiken für Verkeimungen entstehen, insbesondere, wenn sich durch das Schneiden der Lebensmittel deren Oberfläche vergrößert.
Ziel: Lebensmittelsicherheit durch Monitoring- und Entkeimungsverfahren
Das BMBF-Forschungsprojekt „SAFEFRESH“ entwickelte neue Monitoring- und Entkeimungsverfahren für diese Lebensmittel, die optimal an die spezifischen Warenketten angepasst werden. Dazu entwickelte inter 3 mögliche Bedrohungsszenarios für Verkeimungen und darauf aufbauend eine Nutzungskontextanalyse. Weitere Partner im Projekt unter Leitung des Fraunhofer Instituts für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV) sind die Leibniz-Institute für Agrartechnik Potsdam-Bornim e.V. (ATB) und für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP Greifswald), RIPAC-LABOR GmbH, Jürgen Löhrke GmbH, Neoplas GmbH, das Institut für Mikrobiologie und Tierseuchen sowie als assoziierter Partner die Gartenfrisch Jung GmbH.
Ergebnis: Passgenaue Technik durch mehrstufigen Analyseansatz
Szenarios für die Sicherheitsforschung dürfen nicht „aus dem Bauch heraus“ geschrieben werden. inter 3 schafft mit einer vorausgehenden System- und Sensitivitätsanalyse eine solide, faktenbasierte Grundlage für die Darstellung aussagekräftiger Ursache-Wirkungs-Relationen. So kann eine fundierte Einschätzung und Beurteilung möglicher Bedrohungs- und Schadensfolgen durch verschiedene Kontaminationsverläufe erfolgen.
Der mehrstufige Analyseansatz ermöglicht neben Erkenntnissen zu typischen Kontaminationsrisiken und -orten auch Aussagen zu einer erfolgreichen funktionalen Einbettung und Implementierung der im SAFEFRESH-Verbund entwickelten technischen Innovationen in die Warenkette. Hersteller, Lieferanten, Händler werden in die Lage versetzt, Keimquellen in der Verarbeitungskette zu erkennen und zu beseitigen und eine Kontaminierung des Obstes und Gemüses zu vermeiden.